Unser Zentrum trägt den Namen der Göttin Freya, nicht nur weil wir uns an der Freyastraße befinden, sondern auch um ihre Essenz als fruchtbare Trägerin weiblicher Weisheit zu ehren. Ebenso verkörpert der nordische Gott Baldr auf seine einzigartige Weise Teil der männlichen Urkraft, und sein Licht symbolisiert die Kraft der Erkenntnis, ohne die jegliche Weisheit unfruchtbar wäre.

 

Freya und Baldr sind archetypische Qualitäten, die dem Mythos unserer eigenen indigenen alt-europäischen Kulturen entspringen und im Herzen einiger Menschen am Leben erhalten wurden - wie eine Flamme, die weitergereicht wird. Ihre Aspekte entspringen einer Ur-Essenz, für welche wir in der Welt einstehen.

​

Im Universum wirken zwei elementare Kräfte zusammen, die das gesamte Dasein formen und durchdringen: Die Ur-weibliche Essenz, als dynamischer und ständig wandelnder Aspekt der Realität, und der Ur-Männliche Aspekt, als Licht des Bewusstseins, das alles bezeugt und erleuchtet. Diese grundlegenden Prinzipien manifestieren sich als vertikale und horizontale Kräfte in jedem von uns.

 

Wir gehen von einem Verständnis aus, wie es in vielen spirituellen Traditionen zu finden ist, dass alles Leben ein ständiger Ausdruck des Tanzes zwischen diesen beiden Qualitäten ist. Mit dieser Weltsicht erkennen wir, dass der wahrhaft integrierte Mensch derjenige ist, in dem sich diese beiden Aspekte im Herzen treffen.

 

Die göttlich-weibliche Kraft verwebt alle Manifestationen und ist zutiefst empfindsam. Sie lebt in uns allen als intuitive, verbindende Kraft, als kosmische Intelligenz der Erde, als unterbewusste, mythologische Traumebene und als Weisheit, die im Körper präsent ist. Sie ist die göttliche Mutter, die energetische Matrix in der Natur, die ständige Gebärerin und Zerstörerin des Lebens. Unsere westliche Psyche hat kollektiv den Zugang zum Ur-Femininen stark verloren. Eine stressige Gesellschaft, die uns krank macht, ist ein Zeichen dafür. Die Wiederverbindung mit uns selbst, als Teil einer lebendigen, beseelten Welt, führt uns zurück zur Ganzheit, als Individuen und als Gemeinschaft.

 

Das Göttlich-Maskuline dient als Raumhalter für ihre Schöpfung - es ist die Kraft des Bewusstseins und der Selbstverwirklichung, des friedlichen Unterscheidungsvermögens und des herz-zentrierten Dienstes eines Zeugen. Das Ur-Männliche ist sozusagen die unerschöpfliche Kraft der Präsenz. Sie nährt jegliche Manifestation, wo auch immer sie hingerichtet wird, denn sie ist die Kraft der Ehrerbietung.

 

Freya und Baldr als mythologische Archetypen repräsentieren jeweils einen Aspekt in diesem göttlichen Zusammenspiel:

Freya steht für Liebe, die Fruchtbarkeit des Frühlings, mystische Lehren und die weibliche Weisheit, aber auch für eine kriegerische Fähigkeit zur Führung und den Geist des Sieges.

Baldr steht für die reinste, lichterfüllte Männlichkeit, das vergessene Gesicht der Maskulinität, dessen Kraft im Herzen liegt. Er ist der Schützer des Lebens und geliebt von der Natur. Seine Essenz ist uns allen innewohnend und von entscheidender Bedeutung, denn ohne sie ist die Welt ein Ort der Ausbeutung statt des Dienstes an der Erde. Isolation, ein Mangel an Verbindung, Orientierungslosigkeit und Trauer verbreiten sich ohne seine Präsenz. Die Legende besagt, dass er in die Unterwelt verbannt wurde, bis zum Zusammenbruch der Welt, und dann wieder auftauchen wird.

 

Wir fühlen, dass diese beiden Qualitäten in unserer Welt wieder zum Leben erweckt werden wollen und sich die Weltenseele danach sehnt.

​

Menschen auf ihrem Weg zur inneren Integrität und Ganzheit zu begleiten ist somit auch unser Dienst an die beseelte Welt, an eine lebensbejahende Gesellschaft und an die Gesundheit uns aller.

​

​

​